Jugendarrestanstalt Lichtenrade
Der Entwurfsgedanke für die Jugendarrestanstalt Berlin ist die Schaffung eines prägnanten städtebaulichen Ensembles, das Gemeinschaft zum Ausdruck bringt. Durch den weitgehenden Erhalt der Bestandsbauten und die Arrondierung mit einem ein- bis zweigeschossigen L-förmigen Neubau wird der heute bestehende offene grüne Hof baulich als Innenhof gefasst. Er bildet den zentralen Aufenthaltsort für die Jugendlichen. Der Hauptbau an der Lützowstraße prägt auch nach der Erweiterung das Umfeld zur kleinteiligen Wohnbebauung. Die Neubauten treten zum Schutz der Nachbarschaft vor Lärm bewusst in den Hintergrund. Ein neuer Zugang befindet sich im Bereich des nördlichen Giebels von Haus 1. Er führt Besucher, Arrestanten und Mitarbeiter über die Pforte in die Anlage. Die öffentlichen Bereiche mit Besucher und Sprechzentrum und dem Multifunktions- und Speisesaal sind in der nördlichen eingeschossigen Neubauflanke angeordnet. Der Unterbringungsbereich gliedert sich östlich daran an. Das Fassadenmaterial ist in Anlehnung an den Sockel von Haus 1 und die Fassaden der Werkstatt ein dunkelroter Ziegel. Die ruhigen Lochfassaden erhalten Holzfenster. Eine Besonderheit der Fassade bilden die Fenstergitter. Sie sind aus dem Läuferverband der Ziegelfassade entwickelt.